Pressespiegel

Kinder begeistern Kinder mit der „Zauberflöte“

Kindgerecht inszeniert begeistert Mozarts Opernklassiker das Publikum mit jungen Akteuren, schönen Bildern und heiteren Momenten

Mozarts Oper „Die Zauberflöte“ in kindergerechtem Format – kann das gut gehen? Es kann, und zwar als poetisches, heutiges Märchen. Die bunt-spielerische Neuinszenierung des Klassikers durch die Kinder- und Jugendgruppe der Freilichtbühne Mannheim unter der Leitung von Vera Arndt und Paul Kaufmann im Zimmertheater begeisterte das Publikum.
Tief im Reich der Finsternis, wo kein Sonnenstrahl die Erde trifft, herrscht die mächtige Königin der Nacht. Doch sie ist voller Kummer. Denn ihre schöne Tochter Pamina wurde ins Reich der Sonnenkönigin Sarastra entführt und wird dort vom fiesen Monostatos gefangen gehalten. Der tapfere Prinz Tamino soll nun zu ihrer Rettung entsandt werden. Zusammen mit dem gewitzten Vogelfänger Papageno und den Knaben der Königin der Nacht macht er sich auf den Weg, um die entführte Pamina zu befreien. Wird es ihnen gelingen?
Die freie Inszenierung von Mozarts Klassiker von Kindern für Kinder (Autorin: Karin Winkelsträter) ist der ideale, sympathisch unkomplizierte Einstieg in die Welt der Oper. Hier wird gesprochen und nicht gesungen, niemand muss Angst vor hohen Tönen und langen Arien haben – und dennoch entfaltet auch hier der Zauber von Mozarts Musik seine Wirkung auf das junge Publikum.

Diese Zauberflöte ist fantasievoll und farbenfroh

Die ursprünglich dreistündige Fassung wurde auf 60 Minuten verkürzt und überforderte auch jüngere Zuschauer nicht. Denn das, was sich dort vor ihren Augen abspielte, könnte einem Märchenbuch entsprungen sein. Das Bühnenbild ist auf ein Minimum reduziert. Dominierend im Bühnenaufbau ist eine goldene Sonne im Reich des Lichts. Die Kostüme sind fantasievoll und farbenfroh.
Die Kinder- und Jugendgruppe des Gartenstädter Theaters zeigte sich schauspielerisch und tänzerisch von seiner besten Seite. Tamina (Malia Kim) und Tamino (Emilian Paulus) begeisterten mit ihrer reizenden Jugendlichkeit. Entzückend auch das Quintett Lirum, larum Löffelstiel im Wechselspiel mit Tamino und Papageno (Johannes Adelmann).
Gelungene spielerische Leistungen zeigten auch die Königin der Nacht (Maria Blag), die Sonnenkönigin Sarastra (Lia Steinert), ihre reizenden Dienerinnen und ihre Wachen mit dem bösartigen Monostatos (Hendrik Köster) an der Spitze. Das Spiel von Tamina (Malia Kim) und Tamino (Emilian Paulus) war eindrücklich und ergreifend. Der vor Spielfreude sprudelnde Johannes Adelmann (Papageno) begeisterte die Zuschauer mit seinem kecken Witz. Höhepunkt war der Dialog von Papageno mit Sophia Weiz (Papagena), natürlich und komisch zugleich.
Etwas frei interpretierten die beiden Regisseure Mozarts Werk: Vera Arndt und Paul Kaufmann benutzten zwar die Text-Vorlage, doch viele Dialoge seien erst während der Proben entstanden, so die Regisseure. Die 32 Akteure zwischen acht und 16 Jahren, die am liebsten jeden Tag auf der Bühne stehen würden, seien gleichsam übergesprudelt vor Motivation, erzählten sie. Die 21-jährige Arndt und der 19-jährige Kaufmann inszenierten zum ersten Mal gemeinsam ein Stück. Ihre herrlich lockere, moderne Inszenierung und die Spielfreude aller Darsteller überzeugten restlos.

Mannheimer Morgen, 19.12.2023, Sylvia Osthues

„Mord im Orientexpress“ im Zimmertheater Mannheim zu sehen

Agatha Christies Klassiker neu interpretiert: Thomas Nauwartat-Schultze bringt “Mord im Orientexpress” ins Zimmertheater Mannheim und begeistert mit einer komödiantischen Herangehensweise an den berühmten Krimi

Es dürfte nur wenige Menschen geben, die Agatha Christies „Mord im Orientexpress“ nicht kennen. Der 1934 erschienene Kriminalroman um Meisterdetektiv Hercule Poirot, der hier entscheidend mit den Themen Recht, Gerechtigkeit und Selbstjustiz konfrontiert wird, wurde mehrfach verfilmt und feierte in den letzten Jahren auch auf Theaterbühnen Erfolge.

“Mord im Orientexpress” in Mannheim: Komische Züge betont

Als erstes Amateur-Ensemble erhielt die Mannheimer Freilichtbühne die Aufführungsrechte der Bühnenfassung von Ken Ludwig aus dem Jahr 2018. Der amerikanische Dramatiker hat die Zahl der handelnden Personen auf zwölf reduziert, die Zusammenlegung der ursprünglich zwölf Verdächtigen auf acht macht Sinn. Weil Ludwig die Geschichten der „Queen of Crime“ als Komödie versteht, betont seine Vorlage die komischen Züge. Im Mittelpunkt stehen Figuren, von denen die meisten allein durch ihre Skurrilität und ihre Marotten Komik in sich tragen.
So auch in der unterhaltsamen, mit Rückblendungen und Hörspieleinlagen arbeitenden Inszenierung von Thomas Nauwartat-Schultze für das Mannheimer Zimmertheater. Das Publikum lacht gerne und viel, was Teile des Ensembles allerdings auch immer mal wieder zu Übertreibungen hinreißen lässt. Die Grenze zum Klamauk ist dann nah. Davon ist glücklicherweise in der Rekonstruktion des Mordes, der sicher besten Szene des Stückes, nichts zu spüren. Da spielen alle mit Inbrunst und Ernsthaftigkeit.
Alles in allem agieren die sechs Männer und sechs Frauen in einem fantastischen Bühnenbild mit großer Spielfreude auf einem hohen Energielevel. Mit durchgängiger Seriosität überzeugen Nina Sumser (Mary Debenham), Simone Eisen (Gräfin Andrenyi), Simon Paulus (Schaffner Michel) und Andreas Nußbeck (Poirot). Dessen Gegenteil ist der servile Schlafwagendirektor Bouc (Christian Lange).

“Mord im Orientexpress” im Zimmertheater: Gut gelungenes Bühnenbild

Wera Wörner wandelt sich von einer überspannten Diva zur leidenden Mutter. Ute Zuber ist eine gestrenge, zynische Prinzessin Natalja, Martina Stahl die weinerliche Missionarin Greta Ohlsson, Bastian Bauer der aufbrausende Oberst Arbuthnot, Sandra Sebastian Kellnerin und Schaffnerin. Florian Wilhelm stürzt als tollpatschiger Sekretär des Opfers Samuel Ratchett über die Bühne. Bernhard Schönfelder kann sich als zwielichtiger Amerikaner nach seiner Ermordung im Bett seines Abteils ausruhen.
Womit wir wieder beim Bühnenbild sind, das allein schon den Besuch der Aufführung lohnt und alle technischen Finessen des Zimmertheaters einsetzt. Von einem zehnköpfigen Team realisiert, spiegelt es detailreich die luxuriöse Welt der 30er Jahre des 20. Jahrhunderts wider, verstärkt wird die Atmosphäre durch Musik von Mahler, Strawinsky und Prokofiev.

Mannheimer Morgen, 03.11.2023, Sibylle Dornseiff

Warum die Freilichtbühne in Mannheim-Gartenstadt ihr Publikum so begeistert

Hier ist alles selbst und ehrenamtlich gemacht: Die Freilichtbühne im Mannheimer Stadtteil Gartenstadt ist 110 Jahre alt und lud zum Tag der offenen Tür ein. Was alles geboten wurde und warum das Publikum so begeistert war

Mannheim. Anlässlich ihres 110-jährigen Bestehens lud die Freilichtbühne zu einem Tag der offenen Tür in die Gartenstadt ein. Das Bühnenprogramm eröffnete der Vorsitzende der Freilichtbühne, Dominik Kobel, zusammen mit Thorsten Riehle, Fraktionsvorsitzender der Mannheimer SPD.

Ausschnitte aus Stück

Dass das Amateurtheater auch gesanglich viel zu bieten hat, bekamen die Besucherinnen und Besucher anschließend vom Chor „Art im Takt“ zu hören, unter dem Titel „Chor mit Humor“. Und weil die Bühne in diesem Jahr das Kinderstück „Cinderella“ zeigt, präsentierten die Akteure zum Tag er offenen Tür auch einige Ausschnitte aus diesem zauberhaften Stück, die von dem Publikum begeistert beklatscht wurden.
Wie es hinter der Bühne, aber auch in den weiteren Räumlichkeiten wie Maske, Zimmertheater, Werkstätten, Kleider- und Kostümkammern sowie in der Regie aussieht, das konnten die Besucherinnen und Besucher bei mehreren Führungen durch das Gelände der Freilichtbühne selbst erkunden. Margot Weber, ihre Tochter Johanna und Enkelin Joana waren zum ersten Mal auf der Freilichtbühne, und zeigten sich erstaunt und begeistert darüber, was sie hier zu sehen bekamen: „Wir waren bestimmt nicht das letzte Mal hier“ war ihr gemeinsamer Kommentar.

Vogelhäuschen und Holzschwerter

Die „Holzwürmer“ der Freilichtbühne (Aktive, die unter anderem für das Bühnenbild zuständig sind) hatten im Vorfeld Vogelhäuschen und Holzschwerter angefertigt, die zudem von den kleinen Besuchern nach eigenen Motiven bemalt werden konnten.
Diese Aktion kam so gut an, dass die „Holzwürmer“ noch zusätzliche Schwerter anfertigen mussten. Überhaupt war für die Kleinen einiges an Angeboten vorhanden. Die Spielstraße kam ebenfalls prima an. Und Ballon-Modellierer Andreas Krebs hatte mächtig zu tun, um alle Wünsche, wie Ballonkronen und Ballonschwerter, zu erfüllen.
Mit dem Titel „Weescht noch“ und viel Humor erzählte die Ehrenvorsitzende und das Urgestein der Freilichtbühne, Christa Krieger, im Zimmertheater von den Anfängen des Ensembles bis zum heutigen Tage. „Das tolle Wetter hat uns viele Menschen beschert“, erklärte der Vorsitzende Dominik Kobel. „Die Biertischgarnituren hinter der Bühne und im Biergarten sind alle belegt und wir haben alle Hände voll zu tun, um die Besucherinnen und Besucher zu verköstigen“, erklärte er.

40 Kuchen selbst gebacken

Zudem hatten die Chormitglieder über 40 Kuchen gebacken, die gegen Spenden abgegeben wurden. „Da der Caterer kurzfristig abgesprungen ist, hat uns dankenswerterweise das Gemeinschaftswerk Arbeit und Umwelt der Arbeiterwohlfahrt unterstützt. Somit sind wir auf der Suche nach einem neuen Caterer“, sagte Kobel.
Die künstlerische Leiterin der Freilichtbühne, Sabine Valentin, wies auf ein anderes Problem hin: „Wir suchen auch Räumlichkeiten zum Proben, denn wir haben großen Zulauf von Kindern und Jugendlichen.“ Gesucht werden in der Gartenstadt auch handwerklich begabte Menschen, die die „Holzwürmer“ beim Bühnenbau unterstützen können, teilt der Vorstand mit.

Mannheimer Morgen, 06.06.2023, Klaus Schillinger

Freilichtbühne Mannheim zeigt die Komödie “Cyrano de Bergerac”

Bis Ende Juli an elf Terminen zu sehen ist, was nun auf der Mannheimer Gartenstadt für Jubel sorgte. Auf der Traditionsbühne am Waldrand feierte Edmond Rostands romantische Komödie “Cyrano de Bergerac” eine gelungene Premiere

Mannheim. Es wird gelacht und gerauft, geliebt und gestorben, gekämpft und umworben, verspottet und getrauert. Alles in allem: „Cyrano de Bergerac“, das neue Abendstück der Freilichtbühne Mannheim bietet gut zwei Stunden (reine Spielzeit) Theater pur. Genau das war der Grund von Regisseur Markus Muth, den schon seit über zehn Jahren gehegten Wunsch nun in die Tat umzusetzen. In einer gekürzten Version und mit einem von 70 auf 23 Mitwirkendereduzierten Ensemble, das gekonnt mit dem in Verse geschmiedeten Text umgeht, ist ihm das gelungen. Das amüsierte und berührte Publikum bedankte sich beider Premiere mit lang anhaltendem Applaus.
Auch wenn immer wieder Duelle ausgefochten werden, so ist das im Jahr 1640 spielende Stück von Edmond Rostand alles andere als ein Mantel-Degen-Drama, sondern eine 1897 geschriebene romantische Komödie. Denn die Hauptfigur Cyrano – bekannt als der Mann mit der großen Nase – ist mehr als nur ein Haudegen, der es auch mal mit hundert Feinden aufnimmt. Seine, die Gegner verletzenden, von den Freunden gefeierten und die Frauenwelt entzückenden Stegreif-Verse, entlarven ihn als Mann der scharfen Waffen und Worte. Sein persönliches Drama: Er leidet unter seiner auffälligen Nase. Jeder, der ihn darauf anspricht, muss um seine Gesundheit bangen. Vor allem aber verbirgt er deswegen seine Liebe.

Prahlhans kämpft mit Bonmots

Thorsten Köster verkörpert die Zwiespältigkeit des Cyrano exzellent. Er ist körperlich fit genug für zahlreiche Gefechte auf offener Bühne, dabei ein frecher, gerne auch beleidigender Prahlhans, dem Bonmots leicht von der Zunge gehen. Sein Sprechtempo ist jedoch so hoch, dass das ein oder andere geschliffene Wort verlorengeht. Aber Köster offenbart gegenüber wenigen Getreuen auch seine verletzliche Seite. Doch das Leiden an seiner vermeintlichen Hässlichkeit hindert ihn daran, seiner Cousine Roxane seine Liebe zu gestehen. Stattdessen wird er zum „Ghostwriter“ für den jungen Christian de Neuvillette (glaubwürdig Jannik Haas), der ebenfalls Roxane verfallen ist. Der Gardist ist zwar schön, versteht sich aber weder auf geistreiche noch auf poetische Worte – was Roxane erwartet. Sabrina Petschi, die den Text verinnerlicht hat, spielt sie rundum überzeugend. Voll Anmut und Noblesse sieht sie nur die äußere Schönheit Christians, ist blind für die Seelentiefe Cyranos. Die wahre Erkenntnis kommt zu spät. Weil auch der intrigante, ebenfalls Roxane begehrende Marschall De Guiche (Michael Sintern) eingreift, endet das Stück tragisch.
Was am Amüsement zuvor nichts ändert. Dazu tragen Bühnenbild, Maske, Kostüme, die Fechtszenen (Matthias Fittkau) und auch die Spielfreude des Ensembles bei. Hervorstechend die drei Pagen (Lisa Bechtold, Pia Valentin, Cornelia Bundschuh), die das Geschehen mit anachronistischen Songs („With A Little Help From My Friends“, „Show Must Go On“, „The Rose“ u.a.) untermalen und kommentieren. Eine sehr gelungene Regie-Idee.

Mannheimer Morgen, 29.05.2023, SD

Cinderella in Mannheim – Glitzernd, poppig und mit viel Humor

Die Freilichtbühne Mannheim bringt “Cinderella – ein freches Märchen mit Musik” mit fast 50 Mitwirkenden als modernes Musical auf die Bühne.

Mannheim. „Es war so wunderschön“, war die einhellige Meinung der vielen kleinen und großen Zuschauer bei der Premiere des neuesten Stücks der Freilichtbühne Mannheim. Am Pfingstsonntag feierten kleine und große Fans mit viel Applaus, Füßetrampeln und am Schluss mit Beifall im Stehen das Sommermärchen „Cinderella – ein freches Märchen mit Musik“ – mit opulenten Ballkleidern, Poesie, Romantik und natürlich einer guten Fee.
Fast 50 Darsteller und Sänger sowie noch einmal mehr als 30 Menschen hinter den Kulissen sorgten für beste Unterhaltung für Groß und Klein.

„Cinderella“ alias „Aschenputtel“ als Musical in Mannheim

Es gilt als eines der bekanntesten Märchen: „Cinderella“ alias „Aschenputtel“. Ein traumhaftes Märchen, das jedes Kind kennt, als modernes Musical neuartig inszeniert von tollen Machern. Sie erzählen die berühmte und von Disney erfolgreich verfilmte Geschichte in einer fantastischen Bühnenversion für Familien von heute.
Sie verwandeln Cinderella in die wohl bezauberndste „Mutmacher-Geschichte“ und haben damit in Sachen Familienunterhaltung einen echten Traum verwirklicht: den Zauber, die Sehnsucht, die Erfüllung aller Träume und die Gewissheit, dass am Ende das Gute siegt.
Unter der bewährten Gesamtleitung der Regisseurinnen Sabine Valentin und Angelika Herzog-Eicher verzauberte „Cinderella – ein freches Märchen mit Musik“ nicht nur die vielen Kinder im Publikum, sondern auch die Erwachsenen. Die gelungene Choreografie lag in den Händen von Claudia Griethe (Hospitation: Sandra Sebastian) und die stimmige musikalische Leitung bei Thomas Nauwartat Schultze.
Das Ensemble spielte das beliebte Märchen rund um den verlorenen Schuh der Cinderella mit Begeisterung, Herz und musikalischen Glanzleistungen. In der Rolle der Cinderella glänzte Pia Valentin genauso wie Monika Kaufmann (Stiefmutter), Malia Kim (Cinderella klein), Marco Müller (Prinz) und die fiesen Stiefschwestern Hannah Fanflau und Jana Heinen (als Erwachsene) sowie Lilli Schubert und Sophia Weitz (als Kinder). In „Cinderella – ein freches Märchen mit Musik“ nach J.M. Barrie treten eine Stiefmutter mit zwei verwöhnten Töchtern auf, ein König, der die Nase voll hat vom Regieren, sowie ein Prinz, der heiraten muss. Und natürlich Ella, das Mädchen, das von ihren Stiefschwestern nur Cinderella genannt wird.

Geschichte von Cinderella wird auf der Freilichtbühne in Mannheim lebendig

Eine der schönsten Geschichten aller Zeiten wird auf der Freilichtbühne Mannheim lebendig – glitzernd, poppig und unvergleichlich schön. Das Sommermärchen, das auf den Geschmack des Nachwuchses abgestimmt ist, kommt mit Ratschlägen zum Thema Freundschaft, Liebe und Mut daher. Ein Märchen mit Musik über Freundschaft, Mut und Liebe – voller Humor und traumschön erzählt.
Die aufwendige Inszenierung – mit liebevoll entwickelten Charakteren, die für einige Überraschungen sorgen, märchenhaften Kostümen (Bärbel Steegmüller, Monika Kaufmann, Silvia Braun und Selma Folger), einem relativ einfach gehaltenen Bühnenbild (Markus Muth), das auch für die zweite neue Inszenierung der Freilichtbühne, „Cyrano de Bergerac“, dient und dabei dem Spaß keinen Abbruch tat, tollen Choreografien und mitreißenden Songs – entführte die Zuschauer in die glitzernde Welt der wohl berühmtesten Prinzessin der Welt.
Ausgerechnet Cinderella, das netteste Mädchen des Märchenlandes, muss als Aschenputtel putzen, kochen und die Gemeinheiten ihrer Stiefmutter und die Fiesheit ihrer Stiefschwestern ertragen. Zum Glück hat sie tierisch gute Freunde an ihrer Seite, die sie immer wieder zum Lachen bringen. Cinderella lernt, dass man auf seinem Weg zum Ziel auch manche Hindernisse überwinden muss.

König Leopold kommt nie zu Wort

Dem Glück muss man manchmal nachhelfen, zum Beispiel mit einer Glücksfee (Bianca Valentin als gute Fee Esterella – fröhlich, frech, romantisch und charmant), die zusammen mit den Kindern im Publikum kräftig mithilft, damit Cinderella am Ende erreicht, was sie sich so sehr wünscht.
Auch einige neue Elemente wurden mit in die Inszenierung aufgenommen, die für Lacher sorgten: so beispielsweise König Leopold der Erste (Joachim Franz), dem sein Hofsekretär (Paul Kaufmann) und Minister (Levi Steegmüller) ständig ins Wort fallen, die Marktweiber, die schneller tratschen als ihre Schatten, oder die neugierige Mäusedame, die sehr viel Wert auf das Gendern legt. Und dass die Freunde dem Mädchen beistehen, damit sie am Ende den Prinzen bekommt, versteht sich von selber.
Der großartigen Darbietung bei der Premiere lauschten auch der Oberbürgermeisterkandidat und Stadtrat Thorsten Riehle mit seinem Ehemann, Bezirksbeirat Markus Schwarz-Riehle, Stadträtin Andrea Safferling (alle drei SPD), sowie Vertreter der Firmen Wöppel, Schies und Volksbank Sandhofen eG als Förderer der Freilichtbühne Mannheim, aber auch zahlreiche Gewinner von Karten am Buga-Stand der Freilichtbühne. Das Amateurtheater feiert in diesem Jahr sein 110-jähriges Bestehen. Gegründet wurde der Verein 1913 als „Dramatischer Club“ auf dem Waldhof. Seit 1950 finden die Aufführungen unter freiem Himmel als Freilichtbühne Mannheim e.V. statt.

Weitere Vorstellungen von „Cinderella“ gibt es an allen Wochenenden im Juni und Juli.

Mannheimer Morgen, 30.05.2023, Sylvia Osthues

Geschichten aus 1001 Nacht auf der Freilichtbühne Mannheim

Das Winterstück auf der Freilichtbühne Mannheim ist ein orientalisches Märchen aus “1001 Nacht”, geschrieben für das Zimmertheater von Cornelia Bundschuh

Allein das Bühnenbild lohnt den Besuch im Zimmertheater der Mannheimer Freilichtbühne. Dort geht in diesem Winter Kaufmann Sindbad auf Reisen, erlebt unterwegs jede Menge Abenteuer und meistert auch schwierige Situationen. Auf der Grundlage der „Märchen aus 1001 Nacht“ hat Cornelia Bundschuh während des ersten Lockdowns das Stück für junge und erwachsene Menschen geschrieben, seit Jahresbeginnunter Corona-Bedingungen mit Online-Proben begonnen. Um das Märchen auf jeden Fall auf die Bühne bringen zu können, inszenierte sie es mit ihrem spielfreudigen, kleinen Ensemble weitgehend kontaktarm – was das Vergnügen aber keineswegs schmälert. „Sindbad“ trägt ganz und gar ihre Handschrift. Der Text birgt auch literarische Anspielungen für die „Großen“, bei der Gestaltung des Bühnenbildes und der Requisiten – unter Mithilfe ihres Sohnes Roman – hat sie ihrer Fantasie freien Lauf gelassen, so dass das Auge immer beschäftigt ist.

Abenteuerliche Begegnungen

Das Stück ist episch aufgebaut, Erzählerin Scheherazade (Sandra Sebastian) nimmt das Publikum wortgewandt auf Sindbads Reise mit, an bestimmten Stationen wird es dann dramatisch. Ausgangspunkt ist der Markt in Bagdad, wo sich Sindbad (Jannik Haas) langweilt und den Gewürzhändler Achmed (Joachim Franz)sowie die ebensozänkische Marktfrau Pari (Angelika Lederer) zurücklässt. Illustrationen (von Bundschuh) auf der Bühnenrückwand untermalen die Erlebnisse auf dem Schiff von Kapitän Eriksson(Michael Sinthern) und seinem Matrosen (Franz), dann auf einereinsamen Insel mit unheimlich tierischen Begegnungen, auf offener See und zuletzt bei den Amazonen (Nina Sumser, Lederer).
Die „special effects“, vor allem aber die Tiere – wie die wunderbare Riesenschlange (Sumser), der bunte Vogel oder die Monsterspinne – kommen bestens an. Die kleinen Besucher warnen Sindbad vor Gefahren und amüsieren sich köstlich über die Dinge, die er – ausgesetzt auf einem Floß – aus dem Meer angelt. Auch wenn das der Moment ist, an dem er sich auf seinen ruhigen Markt in Bagdad zurücksehnt, will er die Begegnungen mit andern Wesen und Kulturen keineswegs missen. Natürlich geht das Märchen gut aus.

Mannheimer Morgen, 13.12.2022, Sibylle Dornseiff

“Schtonk!” auf der Freilichtbühne: Großes Kino am Mannheimer Waldrand

Das Ensemble der Freilichtbühne spielt Helmut Dietls legendäre Kömodie „Schtonk!“ nach und bekommt vom erheiterten Premieren-Publikum heftigen Applaus.

Mannheim. Da haben sie sich was getraut. Helmut Dietls satirische Komödie um die gefälschten Hitler-Tagebücher, auf die 1983 der „Stern“ reinfiel, gilt als eine der lustigsten deutschen Filme des ausklingenden 20. Jahrhunderts. Vor allem dank der herausragenden schauspielerischen Leistungen von Götz George, der seine komödiantische Seite zuvor als „Schimanski“ meist gut zu verbergen wusste, und Uwe Ochsenknecht, dem gebürtigen Bibliser mit tiefen Mannheimer Wurzeln. Dem eifern nun auf der Freilichtbühne, wie es der lustige Zufall will, sogar einige Ensemble-Mitglieder nach, die wie Ochsenknecht das Ludwig-Frank-Gymnasium besuchten. Und wenn man sich vor der Premiere jetzt fragte, ob sie sich auf der Freilichtbühne mit „Schtonk!“ nicht vielleicht ein bisschen in der Gewichtsklasse verheben würden, lautet die Erkenntnis relativ schnell: Nein. Die machen das ganz großartig. Dass dies nicht nur eine subjektive Meinung sein muss, zeigt der heftige Applaus.
Wobei allein die Geschichte, wie der seither berühmte Fälscher Konrad Kujau dem Hamburger Magazin 62 (!) angebliche Orginal-Tagebücher Adolf Hitlers für 9,3 Millionen Mark (!!) andrehen konnte, so unfassbar grotesk ist, dass sich außer den armen Menschen beim „Stern“ eigentlich ein Jeder vor Lachen immer wieder wegschmeißen muss.

„Sie richtig schmieriger Typ!“

Kongenial künstlerisch ergänzt wurde das von Dietl und seinen Protagonisten mit Filmdialogen für die Ewigkeit, wie etwa Christiane Hörbiger als Hermann-Göring-Nichte den von George gespielten Reporter lasziv-bewundernd anschmachtete: „Sie sind ja ein richtig schmieriger Typ“, oder wie Ochsenknecht als gefälschter beziehungsweise fälschender Hitler nach dem Anblick von Fahrradfahrern die Eröffnung der Olympischen Spiele 1933 im Tagebuch notiert und bangt: „Hoffentlich bekomme ich noch Karten für Eva.“
Auf der Freilichtbühne sind sie nun der Versuchung widerstanden, sich daran noch mit eigenem Wortwitz oder künstlerischen Verrenkungen zu versuchen. Sie präsentieren „Schtonk!“ vielmehr schlicht wie im Film und in dessen 2018 erstmals aufgeführter Bühnen-Fassung. Unter der Regie von Markus Muth erweist sich das Ensemble durchweg als der großen Vorbilder würdig. Vor allem Harald Kremsreuter spielt den Hermann Willié exakt so, wie ihn Götz George angelegt hat. Der verrückt-entrückte Blick, mit dem er die erste „Stern“-Ausgabe mit den Tagebüchern in die Kameras hält – das wäre vielleicht auch das bessere Motiv für die Plakate gewesen, mit denen die Freilichtbühne für das Stück wirbt. So zeigen sie eine eher langweilige Geld/Bücher-Collage.
Allein daran wird es allerdings nicht gelegen haben, dass bei der Premiere – der einzige Wermutstropfen an diesem Abend – etliche Plätze freibleiben. Eigentlich sind sie hier, am luftigen Rand es Käfertaler Waldes, einen weitaus größeren Publikumszuspruch gewohnt. Als mögliche Erklärung verweist Freilichtbühnen-Leiter Thomas Nauwartat-Schultze auch auf eine anhaltende Pandemie-Trübung, unter der trotz aller Lockerungen noch viele Theater leiden, sowie auf zwei stimmungsvolle Straßenfeste als Konkurrenz in der Nachbarschaft.
Wer „Schtonk!“ beim ersten Mal verpasst hat, bekommt bis einschließlich 13. August noch insgesamt elf weitere Gelegenheiten, die nächste ist am Samstag, 9. Juli.

Mannheimer Morgen, 04.07.2022, Steffen Mack

Inszenierung in Mundart: Unverblümt babbelnde Schlabbgosch

Komödie – Die Inszenierung von „Tratsch im Treppenhaus“ funktioniert auch auf „Monnemerisch“ – davon konnten sich Zuschauer im Zimmertheater überzeugen

Zweimal musste die Premiere von „Tratsch im Treppenhaus“ wegen Corona verschoben werden, beim dritten Anlauf hat sie geklappt. Das Vergnügen über einen Klassiker unter den deutschsprachigen Komödien war groß – wenn auch nur vorübergehend. Denn die umjubelte erste Aufführung im Zimmertheater der Mannheimer Freilichtbühne war vorerst auch die letzte. Doch das Publikum darf sich schon jetzt auf die Wiederaufnahme im Herbst freuen.

Anderen das Leben schwer machen

Jens Exler hat das Stück zwar schon vor über 60 Jahren im ursprünglich niederdeutschen Platt geschrieben, die Uraufführung fand im April 1960 in Flensburg statt, im Hamburger Ohnsorg-Theater reifte es in einer dem Hochdeutschen angenäherten Form zur Erfolgsgeschichte. Doch die Story hat nichts an ihrer Wahrheit und Wirkung verloren. Denn zumindest in überschaubaren Mietshäusern der unteren Mittelklasse gibt es sie noch immer – die überaus neugierigen Mitbewohner, die dafür sorgen, dass der Flurfunk funktioniert, dass Gerüchte in Umlauf gebracht und gerne auch interpretiert werden.

Meta Boldt heißt das Klatschmaul, das in der von Regisseur Thomas Nauwartat-Schultze auf „Monnemerisch“ übersetzten Version ihren Mitmenschen das Leben schwer macht. Schauplatz ist die dritte Etage in einem Treppenhaus (tolles Bühnenbild von Joshua Frank, Felix Schultze und Phillip Valentin). Dorthin zieht es die eigentlich ganz unten wohnende Meta Boldt mit Macht, denn sie muss wissen, was beim Steuerinspektor a.D. Ewald Brummer und der Witwe Hanne Knoop passiert. Dabei spielt sie die Nachbarn zu ihrem eigenen Vorteil gegeneinander und auch gegen den Vermieter Karl Tremmel aus.

Mit den Waffen einer Frau

Die Inszenierung ist flott, die Pointen sitzen, das Timing in der Türenkomödie stimmt, vor allem aber lebt der Mannheimer „Tratsch im Treppenhaus“ von sprachlicher Authentizität. Sei es nun beim Mannheimer Dialekt oder beim schwäbischen, den Ewald Brummers Neffe und Untermieter Markus spricht. Es ist Nauwartat-Schultze gelungen, das Augenmerk nicht nur auf Boldt zu konzentrieren, sondern auch den anderen Rollen Raum zu geben. Die danken es ihm mit großer Spielfreude und ensembletauglicher Disziplin.

Martina Stahl spielt Meta als unverblümt babbelnde Schlabbgosch mit Hang zur Giftspritze. Doch ist sie nicht nur unsympathisch, sondern oft ein Opfer ihrer überbordenden Fantasie. Wera Wörner als Hanne Knoop ist ein absolut adäquates herzensgutes Gegengewicht. Ewald Brummer (Andreas Nußbeck) wandelt sich vom Miesepeter, Tremmel (Michael Knapp) vom polternden in einen umgänglichen Menschen. Schuld daran ist Knoops Untermieterin Silke Seefeld (Sabrina Petschi), die augenzwinkernd die „Waffen einer Frau“ einsetzt, um ihre eigenen Ziele zu erreichen. Die verfolgt auch Schwabe Markus Brummer (temperamentvoll: Andreas Schilder). Ergänzt wird das Ensemble durch Cyro Klein als auf sein Geschäft fixierter Vater von Silke Seefeldt.

Mannheimer Morgen, 03.06.2022, Sibylle Dornseiff

Tierisch brillantes Abenteuer

Freilichtbühne startet Saison mit „Gestiefeltem Kater“

Spannung und Aufregung liegen in der Luft, als das Publikum in der Gartenstadt nach so langer Zeit endlich wieder auf der Tribüne Platz nimmt – denn auch für die Freilichtbühne ist es die erste Saison seit Corona, in der Familien auf die Ränge stürmen, um beste Unterhaltung bei herrlichem Wetter zu genießen. Die sollte auch bei der jüngsten Premiere, dem „Gestiefelten Kater“ gewiss sein. Denn die Regisseure Vera Arndt und Sebastian Kaufmann erzählen den Märchenstoff keineswegs spröde nach: Die knapp 90 Minuten Theater sind ein Beispiel an Leidenschaft und Kreativität.

Historisch korrekte Inszenierung

Allein Silva Schönfelder als Kater Murr spielt so passioniert und gleichzeitig beseelt auf, dass es den Zuschauern eine wahre Freude sein muss. Das Ensemble lässt sich von diesem Feuer entfachen. Allen voran Michel (Bastian Bauer), der als Müllersohn zuerst verstoßen um seine Zukunft trauert, um sich schließlich doch auf die große Neuerfindung seines Lebens einzulassen. So wird aus dem Müller Michel der Graf Michael – und auch, wenn Prinzessin Rosalie (Vera Arndt) das Schauspiel schnell durchschaut, so hatte sie doch eigentlich immer viel für den adretten Mann übrig. Er müsst’ sich eben nur beweisen.
Genau hier trennt sich dann auch die Spreu vom Weizen. Denn während sich zahlreiche Bühnenfassungen des alten Stoffs wahlweise in Opulenz verlieren oder die Geschichte in die heutige Zeit transformieren, gelingt hier eine historisch korrekte Inszenierung, die, genau wie sie ist, zu tiefem Schmunzeln animiert.
Dazu kommt – von den Kulissen des Schlosses bis hin zu den liebevoll dekorierten Marktständen – die optische Liebe zum Detail (Bühne: Monika Kaufmann und andere), ein Sinn für herrliche Gruppenchoreographien und nicht zuletzt eine große Lust, endlich wieder zu spielen. Denn ob nun Magd, Zofe oder Bösewichte über die Bühne schreiten: Dieses Ensemble geht in seinen Rollen auf und versteht so schlichtweg zu begeistern.

Mannheimer Morgen, 24.05.2022, Markus Mertens

Gefährliche Traditionen

Zimmertheater zeigt „Bernarda Albas Haus“

Die Kirchenglocken läuten und das Dorf ist zusammengekommen, um Bernardas Mann die letzte Ehre zu erweisen. Nun ist sie die Herrscherin im Hause Alba und gebietet die Einhaltung der Tradition, acht Jahre lang zu trauern. Ihr Haus wird zu einer Festung, in der auch die fünf heiratsfähigen Töchter isoliert werden.
„La Casa de Bernarda Alba“ gehört neben „Yerma“ und „Bluthochzeit“ zu den Dramen des Autors Federico García Lorca, in denen er die Unterdrückung der Frau in spanischen Dörfern der 1930er Jahre anspricht und das verlogene Ehrgefühl einer streng katholischen Gesellschaft anprangert. Bereits vergangenen Oktober hat Thomas Nauwartat-Schultze mit der Inszenierung des Stückes Besucher des Mannheimer Zimmertheaters tief bewegt. Coronabedingt auf die Warteliste gestellt, feierte er nun eine auf Abstand umgewandelte Wiederaufnahme.
Acht Jahre eingesperrt, das ist für Frauen voller Träume und sexueller Begehren grausam. „Arbeitet an eurer Aussteuer“, befiehlt die tyrannische Mutter (grandios: Sabine Valentin) und fordert von ihren Töchtern sowohl bedingungslosen Gehorsam als auch Anstand, um das Haus vor Gerede zu bewahren. Das jedoch ist kaum zu vermeiden, denn die Schwestern Alba sind alle in den attraktivsten Mann des Dorfes verliebt: Pepe el Romano soll die älteste, vom Vater beerbte reiche Augustias (stolz und etwas ängstlich: Claudia Bendig) heiraten, umwirbt aber die jüngste Adela (schnippisch, aufmüpfig: Agnetha Rauch) und macht die rivalisierende Martirio (kämpferisch verzweifelt: Santina Rudolph) eifersüchtig. Die gütige Magdalena (zurückhaltend: Silvia Schönfelder) und die sanfte Amelia (liebevoll: Nina Sumser) glätten die Wogen mit Nachsicht, während die unnachgiebige Bernarda lediglich über den Dorfklatsch besorgt ist. Kein Gespräch untereinander klärt die Situation, jeder macht seine Probleme mit sich aus. Allein die Magd La Poncia (lebensfroh, gefühlsdirekt: Wera Wörner) hat Verständnis für die „Frauen ohne Mann“ in diesem „gottverdammten Haus“. Sie kennt die Schwestern, hat sie aufgezogen, und versucht zu vermitteln, kann aber das Unglück nicht verhindern. Der Rest ist Schweigen. Ein erschütterndes Gesellschaftsbild, meisterhaft inszeniert.

Mannheimer Morgen, 29.09.2021, cha