Art-im-Takt gibt klangvolles Jubiläumskonzert in der Gartenstadt
Der Bühnenchor der Freilichtbühne feiert seinen 20. Geburtstag mit Klassikern der Filmmusik. Chorleiter Thomas Nauwartat-Schultze kann auf gut 800 Proben zurückblicken und sucht zum Jubiläum weitere Sängerinnen und Sänger
„Wir feiern heute Geburtstag, sind 20 Jahre jung“, sang sich der Bühnenchor der Freilichtbühne Art-im-Takt selbst ein Ständchen und versprach frei nach der Melodie von „Mit 66 Jahren“ es sei „lange noch nicht Schluss“. Das Konzert im Gemeindesaal der Elisabethkirche war ein Heimspiel, überschwänglicher Applaus empfing die Sängerinnen und Sänger schon beim Einmarschieren und riss den ganzen Abend nicht ab.
„Es erfüllt mich mit großem Dank und Stolz“, blickte Leiter Thomas Nauwartat-Schultze zurück. „20 Jahre das waren 782 Dienstagsproben, 34 Probenwochenenden und 134 Einzelstimmproben“, zählte er auf. Der Chor habe bei vielen Produktionen der Freilichtbühne und des Zimmertheaters mitgewirkt, aber auch unabhängig von den Inszenierungen einige Konzerte gegeben. „Ich bin sehr glücklich, dass ihr immer neue Wege mit mir geht“, wandte er sich an die Sängerinnen und Sänger.
Viel Lob und Anerkennung kamen vom Vorstand der Freilichtbühne: „20 Jahre Gesänge und Klänge“, reimte Sabine Valentin in ihren Dankesworten. Zusammengekommen waren die Chormitglieder im Sommer 2004, als Nauwartat-Schultze Gesangstalente für das Musical „Dracula“ suchte. Zur Erinnerung daran ertönte das „Zuglied“. „Dreistimmig war damals eine große Herausforderung für uns“, erzählte der musikalische Leiter und fügte hinzu: „Heute singen wir vier- und fünfstimmig.“ Mit Klassikern der Filmmusik nahm der Chor die Zuschauerinnen und Zuschauer mit in die Welt von Zwergen, Vampiren und Hobbits. Die Streicher und Flöten des Heidelberger Kantatenorchesters verliehen dem Stück „Ewigkeit“ aus „Tanz der Vampire“ eine dramatische Note. Seit 2008 begleiten die Musikerinnen und Musikern den Chor bei allen wichtigen Auftritten.
Mix aus Mozart, Hobbit und König der Löwen dargeboten
Mozart kann auch poppig klingen – mit dem Finale aus dem gleichnamigen Musical ehrte der Chor den österreichischen Komponisten. Bei „Blunt the Knives“ aus der Hobbit-Triologie sah man das Saufgelage der Zwerge förmlich vor sich, eher melancholisch klang dagegen „Misty Mountains“. Die Rhythmustruppe unterlegte „Hörst du wie das Volk erklingt“ aus „Les Misérables“ mit schmissiger Marschmusik. „Der ewige Kreis“ aus dem Disneyfilm „Der König der Löwen“ berührte das Publikum sichtlich.
Trotz der Hitze im Saal klatschte und schnipste es zu „Trashin’ the Camp“ eifrig mit. Bei „Conquest of Paradise“ kam das harmonische Spiel von Pianistin Ryoko Aoyagi besonders gut zur Geltung. Nach den zarten Klängen ging es mit einem Medley lautstark in die Filmwelt des Spions James Bond.
Der Chor lebe nicht nur von Proben und Auftritten, erklärte Nauwartat-Schultze. Bei Grillfesten und Weihnachtsfeiern werde Geselligkeit großgeschrieben. Was könnte zum Jubiläum also besser passen als „Ein Freund, ein guter Freund“?
Mit „Vielen Dank für die Blumen“ verabschiedete sich der Chor von seinem Publikum, nicht ohne Werbung in eigener Sache zu machen. „Sie müssen keine Noten lesen können, sie dürfen nur ihren Nachbarn nicht rausbringen“, lud der Chorleiter zum Mitmachen ein.
Mannheimer Morgen, 26.07.2024, Astrid Schwörer