Warum die Freilichtbühne in Mannheim-Gartenstadt ihr Publikum so begeistert

Hier ist alles selbst und ehrenamtlich gemacht: Die Freilichtbühne im Mannheimer Stadtteil Gartenstadt ist 110 Jahre alt und lud zum Tag der offenen Tür ein. Was alles geboten wurde und warum das Publikum so begeistert war

Mannheim. Anlässlich ihres 110-jährigen Bestehens lud die Freilichtbühne zu einem Tag der offenen Tür in die Gartenstadt ein. Das Bühnenprogramm eröffnete der Vorsitzende der Freilichtbühne, Dominik Kobel, zusammen mit Thorsten Riehle, Fraktionsvorsitzender der Mannheimer SPD.

Ausschnitte aus Stück

Dass das Amateurtheater auch gesanglich viel zu bieten hat, bekamen die Besucherinnen und Besucher anschließend vom Chor „Art im Takt“ zu hören, unter dem Titel „Chor mit Humor“. Und weil die Bühne in diesem Jahr das Kinderstück „Cinderella“ zeigt, präsentierten die Akteure zum Tag er offenen Tür auch einige Ausschnitte aus diesem zauberhaften Stück, die von dem Publikum begeistert beklatscht wurden.
Wie es hinter der Bühne, aber auch in den weiteren Räumlichkeiten wie Maske, Zimmertheater, Werkstätten, Kleider- und Kostümkammern sowie in der Regie aussieht, das konnten die Besucherinnen und Besucher bei mehreren Führungen durch das Gelände der Freilichtbühne selbst erkunden. Margot Weber, ihre Tochter Johanna und Enkelin Joana waren zum ersten Mal auf der Freilichtbühne, und zeigten sich erstaunt und begeistert darüber, was sie hier zu sehen bekamen: „Wir waren bestimmt nicht das letzte Mal hier“ war ihr gemeinsamer Kommentar.

Vogelhäuschen und Holzschwerter

Die „Holzwürmer“ der Freilichtbühne (Aktive, die unter anderem für das Bühnenbild zuständig sind) hatten im Vorfeld Vogelhäuschen und Holzschwerter angefertigt, die zudem von den kleinen Besuchern nach eigenen Motiven bemalt werden konnten.
Diese Aktion kam so gut an, dass die „Holzwürmer“ noch zusätzliche Schwerter anfertigen mussten. Überhaupt war für die Kleinen einiges an Angeboten vorhanden. Die Spielstraße kam ebenfalls prima an. Und Ballon-Modellierer Andreas Krebs hatte mächtig zu tun, um alle Wünsche, wie Ballonkronen und Ballonschwerter, zu erfüllen.
Mit dem Titel „Weescht noch“ und viel Humor erzählte die Ehrenvorsitzende und das Urgestein der Freilichtbühne, Christa Krieger, im Zimmertheater von den Anfängen des Ensembles bis zum heutigen Tage. „Das tolle Wetter hat uns viele Menschen beschert“, erklärte der Vorsitzende Dominik Kobel. „Die Biertischgarnituren hinter der Bühne und im Biergarten sind alle belegt und wir haben alle Hände voll zu tun, um die Besucherinnen und Besucher zu verköstigen“, erklärte er.

40 Kuchen selbst gebacken

Zudem hatten die Chormitglieder über 40 Kuchen gebacken, die gegen Spenden abgegeben wurden. „Da der Caterer kurzfristig abgesprungen ist, hat uns dankenswerterweise das Gemeinschaftswerk Arbeit und Umwelt der Arbeiterwohlfahrt unterstützt. Somit sind wir auf der Suche nach einem neuen Caterer“, sagte Kobel.
Die künstlerische Leiterin der Freilichtbühne, Sabine Valentin, wies auf ein anderes Problem hin: „Wir suchen auch Räumlichkeiten zum Proben, denn wir haben großen Zulauf von Kindern und Jugendlichen.“ Gesucht werden in der Gartenstadt auch handwerklich begabte Menschen, die die „Holzwürmer“ beim Bühnenbau unterstützen können, teilt der Vorstand mit.

Mannheimer Morgen, 06.06.2023, Klaus Schillinger