Unterdrückung und Freiheitsdrang

Zimmertheater feiert Premiere unter Corona-Bedingungen

WALDHOF. „Das Stück reizt mich schon seit langem“, sagt der Regisseur und Geschäftsführer der Freilichtbühne Mannheim, Thomas Nauwartat-Schultze. In der Besonderheit des Stückes steckt aber auch eine Herausforderung, nämlich dass es ausschließlich von Frauen gespielt wird. Seit März wurde unter Corona-Bedingungen geprobt. Also digital per Zoomkonferenz. „Die Textproben am Computer waren am Anfang für alle Beteiligten etwas ungewohnt, aber sehr hilfreich und ergiebig“, erzählt der Regisseur. Als Anfang Juni wieder Proben möglich waren, te man sich „Das fällt nicht immer leicht und der Zollstock ist mein ständiger Begleiter,“ sagt Nauwartat-Schultze. Das Stück wurde umgeschrieben, da nur fünf Darstellerinnen gleichzeitig auf der Bühne stehen dürfen. „Ich finde das Stück sehr Corona-tauglich, da jede Frau ihre Trauer und ihr Schicksal mit sich ausmacht und verarbeitet, da kommt keine Nähe auf. Für die Massenszene, die Beerdigung des Vaters, haben wir uns etwas einfallen lassen,“ verrät er. Auch das Bühnenbild und das Zimmertheater wurden den Vorgaben angepasst. Anstatt 83 Zuschauer finden nun 43 Theaterfreunde Platz. Auch der Außenbereich für die Pause wurde neugestaltet. Viele fleißige ehrenamtliche Hände waren hier am Werk. Das Stück „Bernada Albas Haus“ feiert am 10. Oktober um 20 Uhr Premiere. Die Spielzeit dauert bis 22. November 2020, eine Wiederaufnahme ist für 2021 im Frühjahr geplant. Reservierungen für alle Termine 2020 sind unter 0621 7628100, tickets@flbmannheim.de oder persönlich in der Geschäftsstelle (mittwochs 11 bis 12 Uhr oder 18.30 bis 20 Uhr) möglich. Bereits gekaufte Karten für „Schneewittchen“, das unter den geltenden Beschränkungen nicht im Zimmertheater gespielt werden kann, müssen vorher gegen neue Platzkarten eingetauscht werden.

Nordnachrichten Mannheim, Oktober 2020